Mediation – ein altes Verfahren neu entdeckt Trennung und Scheidung ist das bekannteste und historisch am meisten gewachsene Feld in der Familienmedition. Familienmediation ist jedoch weiter zu fassen, weil diese Methode geeignet ist für alle Konflikte, die in Familien auftreten, nicht nur bei Trennung und Scheidung, sondern gerade auch dann, wenn die familiäre Verbundenheit vorhanden ist, jedoch plötzlich oder schleichend kleine Probleme entstanden sind, die nicht oder nicht in der richtigen Art und Weise angesprochen und bearbeitet werden, so dass ganz allmählich Konflikte entstehen, die den Blick auf Lösungsmöglichkeiten versperren und ein gutes Miteinander verhindern, sei es auf der Paarebene oder auf der Elternebene. Hier einige Anwendungsfälle:

Von der Partnerschaft zum Ehepaar

Familienmediation kann als Entscheidungshilfe angeboten werden für konkrete Konflikte, die sich beim Thema Eheschließung ergeben, wie z.B. Namensgebung, Güterstand, Wohnort usw.

Vom Paar zur Familie

Familienmediation ist eine gute Methode, um Probleme nach der Geburt der Kinder zu bearbeiten, wie z.B. wer für die Kinder wann und wo zuständig ist, wer die finanzielle Verantwortung für die Familie trägt. Meist ist eine Neudefinition der Paarebene notwendig und eine Ergänzung und Abgrenzung zur Elternebene vorzunehmen.

Von der Familie zum Paar

Wenn die Kinder das Haus verlassen, können wieder ungeahnte Probleme auftauchen, die zum Konflikt werden, wenn die damit einhergehenden Veränderungen nicht besprochen werden und jeder Partner unausgesprochen unterschiedliche Vorstellungen davon hat, wie man mit der frei gewordenen Zeit umgeht, wie z.B. Veränderung des Freizeitverhaltens, gemeinsame Aktivitäten, getrennte Interessen

Von der Berufstätigkeit zur Rente/Pension

Was ist, wenn plötzlich der “papa ante portas”- Effekt eintritt? Neue Regeln sind erforderlich, um mit dem Alltag gut umgehen zu können.

Eltern-Kind-Beziehungen

Wie gehen Eltern mit ihren heranwachsenden Kindern um, wenn sie selbständiger werden, in die Pubertät kommen, rumhängen und nichts tun oder alles anders wollen als die Eltern. Wie kann die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern auf neue Füße gestellt werden, was brauchen Eltern und Kinder, um aus dem schwelenden oder offenen Konflikt alltagstaugliche Lösungen zu erarbeiten?

Trennung – ein Lebenseinschnitt, der weh tut

Wenn man morgens aufwacht und alles anders ist als gewohnt und bekannt, wenn die alten erlernten Mechanismen nicht mehr greifen, entsteht eine Phase der Ambivalenz, der Trauer, der Wut, des Aufbruchs, der Veränderung in einer bisher nicht bekannten Weise. Während dieser Zeit braucht es Regeln, die kurz- und mittelfristig Beruhigung bringen und für den Verlassenen ebenso wichtig sind wie für den, der verlässt. Aber am meisten brauchen Kinder während der Trennung klare Regeln, die der Trennungsfamilie nicht zufliegen, sondern erarbeitet werden müssen.

Scheidung

Wenn die Scheidung ansteht, liegt die Trennung schon einige Zeit zurück. Gleichwohl müssen jetzt im Vorfeld der Scheidung oder auch noch danach Fragen des Sorge- und Umgangsrechtes, des Unterhaltes und/ oder der Vermögensauseinandersetzung endgültig geregelt werden. Oftmals können diese Themen mit Hilfe der Mediation billiger und vor allen Dingen in einer kürzeren Zeit bearbeitet werden als im Rahmen eines Rechtsstreites, der sich oftmals über Jahre hinweg erstreckt.